Habt mehr Mut zu Fehlern im Umgang mit der Gastkultur! - Katja von Glinowiecki
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Habt mehr Mut zu Fehlern im Umgang mit der Gastkultur!

Habt mehr Mut zu Fehlern im Umgang mit der Gastkultur!

 

Als virtuelle Coachin sowie Kommunikations- und Verhaltens-Trainerin, macht die interkulturelle Kommunikation einen ganz großen Teilbereich meiner Arbeit aus. Meine Erfahrungen, die ich als Expat auf 4 Kontinenten sammeln durfte, haben mich, meine Familie als auch meinen beruflichen Werdegang auf eine positive Art und Weise sehr geprägt. Insbesondere das Leben und Arbeiten in Indien und China waren zum einen herausfordernd aber auch unglaublich wertvoll und bereichernd. Als Coachin arbeite ich international und virtuell, schon vor der Pandemie. Meine Klienten sind beispielsweise ansässig in China, Uganda, Kenia, Mexiko und Kanada. Das war für mich auch eine Möglichkeit Beruf und Familie zu verbinden, da ich über die Zeitzonen hinweg arbeite.

Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit ausländischen Klienten

Es ist nicht immer die Sprache. Beispielsweise in China, wo man immer denkt „Ach, Mandarin ist so schwierig, das kann ich gar nicht lernen und im Unternehmenskontext komm ich ja weiter, wenn ich Englisch spreche“. Aber mit der Sprache kommen natürlich ganz andere Herausforderungen, nämlich WIE wird kommuniziert und das ist die viel größere Herausforderung. Wie direkt und indirekt kommuniziere ich, welche Verhaltensweisen muss ich kennen? Zum Beispiel das indische Kopfschütteln kann für jemanden sehr verwirrend sein, der nicht damit vertraut ist.
Hierarchien, Art und Weise der Kommunikation – direkt oder indirekt und soziale Aspekte. In manchen Ländern wird es sehr strikt gehandhabt, in anderen Ländern ist das ein ganz fließender Übergang.
Für mich war das immer ein Teil des Eintauchens in eine neue Kultur; einfach zu erfahren was bedeutet das? Wie verhalte ich mich dort? Wie gebe ich Feedback? Wie komme ich mit unterschiedlichen Hierarchien zurecht?

Wie sehen die Bedürfnisse vor und während der Pandemie bei meinen Coachees aus?

Die Bedürfnisse haben sich nicht geändert, aber die Betrachtungsweise. Schon vor der Pandemie habe ich immer wieder Workshops und Trainings gegeben. Wie arbeiten wir in virtuellen Teams zusammen? Jetzt ist das Bewusstsein noch viel stärker das Zusammenarbeiten angenehmer und effektiver zu gestalten; wir brauchen den Sozialkontakt. Dieser ist mit Videokonferenz im Vergleich zu den Teeküchengesprächen nicht vergleichbar und kompensierbar. Was können wir tun, welche Möglichkeiten haben wir, wenn wir uns nicht persönlich sehen können? Wie können wir trotzdem erreichen, dass wir auf einer zwischenmenschlichen Ebene uns besser kennenlernen und damit auch besser zusammenarbeiten können?
Tipps für die sozialen Komponenten der Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter
Es gibt unterschiedliche Ansätze. Angefangen mit den virtuellen Coffee Mornings. Was über die Zeitzonen dann oft ein bisschen schwierig ist. Aber dass man eben auch unabhängig von den fachlichen Themen, sich einfach Zeit nimmt und diese fest einplant, um sich auszutauschen – auch während der Arbeitszeit.
Die persönliche Ebene stärker in den Fokus zu rücken, um ein angenehmeres Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Gerade für Kulturen, die direkt und rational kommunizieren, wie beispielsweise Deutschland, sowie die skandinavischen Länder und auch Australien. In den High-Context Kulturen, wie beispielsweise in den asiatischen und arabischen Ländern – dort wird viel mehr auf die zwischenmenschliche Beziehung geachtet und wenn man eine gute Zusammenarbeit wünscht, müssen sich beide Seiten aufeinander zubewegen und da hilft es oft schon, einfach mal darüber zu reden. In der High-Context Kommunikation geht es darum, wie viel Hintergrundwissen hat man denn überhaupt über die andere Kultur, um sich damit auseinanderzusetzen.

Was sind überhaupt High- und Low-Kontexte?

High-Context vs. Low-Contex bezieht sich auf den Grad der Explizitheit und Direktheit der Kommunikation innerhalb einer Kultur.
Es gibt aber nicht nur die Low-Context und die High-Context Kommunikation, sondern auch ganz viel dazwischen. Low-Context heißt, das sind Kulturen, Menschen, die sehr direkt kommunizieren. Die sich oft auch wiederholen, um verstanden zu werden, wo einfach der Sprecher, der Sender der Nachricht, sich dafür verantwortlich fühlt. Eine High-Context Sprache dagegen ist also eine indirekte Kommunikation, wie sie oftmals in asiatischen Kulturräumen zum Vorschein kommt, zu verstehen. Sender von Botschaften drücken sich implizit aus und nutzen Umschreibungen in Form von Metaphern oder anderen rhetorischen Stilmitteln.

Was versteht man unter Ambiguitätstoleranz?

Was sich dahinter für mich verbirgt, ist einfach zu erklären: Sich auf Veränderungen einstellen und einlassen und damit umgehen lernen. Durch Learning by Doing und durch Selbstreflexion. Beispiele für Ambiguitätstoleranz lassen sich besonders leicht im interkulturellen Kontext finden. Nämlich überall dort, wo Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen aufeinandertreffen und sich dabei offen begegnen. Das trifft häufig auf internationale Begegnungen zu, kann sich aber auch auf diverse Regionen oder Umfelder beziehen. Wertschätzung gegenüber den Menschen ist für mich insbesondere in diesem Kontext ein großes Thema. Offen gegenüber Neuem, tolerant gegenüber Unbekanntem und wertschätzend gegenüber anderen Kulturkreisen zu sein, auch wenn es den eigenen Vorstellungen und Gewohnheiten widerspricht.
Höre dir gleich den kompletten an, in dem ich ausführlich über meinen bewegten Werdegang, die Unterschiede zwischen High- und Low-Context Kommunikation, den Stellenwert visualisierter Teeküchengespräche sowie die Ambiguitätstoleranz erzähle.

Möchtest du mehr über High- und Low-Context Kommunikation erfahren?
Dann empfehle ich dir das Buch von Erin Meyer „Die Culture Map – Ihr Kompass für das internationale Business“.

Wenn du Lust hast mehr über das Thema zu erfahren und mir zusammenarbeiten möchtest, dann kontaktiere mich gerne!